Lydie Auvray
„Ich habe als kleines Mädchen Akkordeon gelernt, in Frankreich unter den kleinen Leuten keine Seltenheit. Die höheren Töchter spielten Geige und gingen zum Ballett. Wir, meine Schwester und ich, Töchter eines Handwerkers, lernten eben Akkordeon.“ – 1976 ging sie der Liebe wegen nach Deutschland, begleitete Jürgen Slopiankas Auftritte mit dem Akkordeon (zunächst allerdings nur bei einem Lied – Boris Vians „Le déserteur“). Zu der Zeit kannte niemand das Musetteakkordeon, also das chromatische Knopfakkordeon, höchstens den Klang durch die Commissaire Maigret-Filme. Und die meisten hörten es das erste Mal live.
In den Jahren nach 1977 hörten es immer mehr und lernten Lydies Spiel und diese Klangfarbe zu schätzen. Es folgten Stationen in den Bands von
Klaus Hoffmann und Hannes Wader. 1981 dann das Debut-Album mit eigenen Kompositionen. „Einziges Konzept war: es soll anders, moderner werden als die Musette-Platten, die ich kannte. Ich hatte ja keine Vorbilder, damals kannte man weder Tango Argentinio noch Cajun und Zydeco, weder afrikanische noch brasilianische Musik mit
Akkordeon. Ich wollte einfach zeigen, dass man mit dem Akkordeon anders spielen kann als bieder und altbacken.“
Mit dem Erfolg des Debut-Albums „Premiere“ hatte weder Lydie noch die Plattenfirma gerechnet. Lydie gründete ihre eigene Band „Die Auvrettes“ und 1983 folgte die zweite Platte „Paradiso“ und eine nunmehr 40jährige Erfolgsgeschichte. In deren Verlauf erweiterte sich natürlicherweise auch das Spektrum an musikalischen Einflüssen – durch ihre Reisen nach Martinique zum Beispiel. Mit 22 erfolgreichen Lydie Auvray-Alben und Zusammenarbeit mit unter anderen Stefan Remmler, Peter Maffay, Reinhard Mey, Senta Berger, Georg Danzer – mit Filmmusiken (u. a.
für Senta Bergers „Die schnelle Gerdi“ und für „Die Sendung mit der Maus“), ist Lydie Auvray ohne Zweifel eine der erfolgreichsten Musikerinnen Deutschlands, was das Akkordeon betrifft.
www.LydieAuvray.de